Samstag, 25. März 2006
Wo ist die Fernbedienung, wenn man sie braucht?
nomit, 00:02h
Liebes Klagebuch, ...
... einen muss ich noch raushauen: an meinem letzten Abend in Kambodscha war ich mit Kenneth Bombay Sapphire auf Gin und Eis trinken, da sitzen so zwei dicke alte deutsche glatzkoepfige Freier mit zwei huebschen Pros (wie sie hier genannt werden) neben uns an der Bar (*kotz*). Einer von ihnen bekommt Reis mit irgendwas serviert und dazu Chillisauce hingestellt. Er glotzt irgendwie ueberrascht und irgendwie teilnahmslos zwischen Chilli, Reis und Bedienung hin und her und fragt dann: "Ssoi?". Er bekommt eine Flasche hingehalten (Worcester Sauce) und blickt drauf: "Wortschester Soohs! Soiii?" *brech* Die Bedienung sagt der Kueche, die viel zu tun hat und was auch jeder sehen kann, daraufhin durch's Fenster in der Bar bescheid. "Soy?!?", sagt er wieder und blickt seine Lebensabschnittsgeliebte an. *wuerg* Das war mal wieder schoen abartig, my lovely mister vocal club, und keine Fernbedienung zum Zappen da.
Am naechsten Morgen hiess es wieder um halb sechs aufstehen (war ich schon dran gewoehnt, da ich nur so dem Moskitoterror entfliehen konnte) und in Kenneths Hostel mit ihm fruehstuecken. Zwei Broetchen mit Kaese, lecker! Dann verabschiedet und in den Bus nach Phnom Penh gestiegen. 300 km in 6 Stunden, immer diese Pausen. In PP angekommen, wollte ich moeglichst schnell weiter (so hot finde ich die Stadt nicht), und ein Hostelbesitzer hat mir den Tip gegeben, dass man mti einem shared taxi bis an die Grenze fahren koennte. Geld geholt und zum Taxistand tuktuken lassen. Dort schmissen sich dann die Taxifahrer wie die Schmeissfliegen auf mich und mein Gepaeck, was ich mir mit etwas Gewalt wieder an mich reissen konnte (in Kambodscha bin ich viel misstrauischer als in Vietnam). 25 $ kostet eine Tour. Ah ja, ge-nau. Wie waer's denn mit 5 $, Jungs? "Oh, schwierig, geht nicht... na gut!". Manchmal hilft der daemliche Lonely Planet eben doch. Stunde gewartet, bis die Karre voll war und dann zur Grenze geduest. Unterwegs schau ich dann ploetzlich zur linken (Festland-)Seite hinuas, und was sehen meine entzuendeten Augen? TORNAAAAADOOOO!!! Naja, vielleicht eher eine Windhose, ein Wirbelsturm oder laut Wiki wohl am ehesten ein Staubteufel. Alles dunkel links, rechts normal, Regen setzt ein, Menschen fliehen von den Feldern mit ihren Koerben auf den Koepfen und anscheinend nicht weit entfernt: der Staubteufel. Sah gewaltig aus, die Mitfahrer konnten ihre Blicke auch nicht mehr von ihm abwenden und redeten ganz aufgeregt. Der Wind kam volle Pulle von vorn, spaeter dann von links, Blitze zucken, rechts von uns immer noch tolles Wetter. Na super, ich hatte mich auf gut Glueck auf die Reise begeben, wusste ueberhaupt nicht, ob die Grenze noch offen ist (die einen sagen bis 1700, die Taximenschen bis 2100), und nun auch noch der Sturm. Gluecklicherweise hatten wir noch ein gutes Stueck zu fahren es hatte aufgehoert zu stuermen, als ich an der Grenze ankam. Zu Fuss dann ruebergelaufen und auf der vietnamesischen Seite stand da so ein Paerchen vor mir am Schalter. Ich habe sie gefragt, ob sie auch nach HCMC wollen und wie sie denn fahren wuerden. "Mit meinem Auto, willste mit?" So, dann durfte ich den Strassenverkehr einmal ganz anders erleben. Juy (er) besitzt einen wunderbar gepimpten Gelaendewagen, mit Spoilern und allem Pipapo. Er war mit seiner Geliebten (wie sich spaeter rausstellte) Tuai vier Tage in PP im Casino, die sind in HCMC verboten. Er ist Geschaeftsmann und brauchte einfach Urlaub. Unterwegs haben sie mich dann noch zum Essen eingeladen, verdammt leckeres Restaurant, Tuai hat immerzu frische Fruehlingsrollen fuer uns gerollt. Ich schaetze, wir haben zu dritt ungelogen an die 20 Liter Gruenzeug verputzt, ich hatte ja immer noch nichts ausser der Broetchen um 0600 gegessen, war alles etwas hektisch bis dahin. Jedenfalls war es sehr schoen mit zwei so gastfreundlichen Menschen zusammenzusein und obendrein cheffig und erhaben im Jeep zu reisen. Ich habe mich gewundert, warum er so kriecht auf der Strasse, dabei fuhren wir 100, was sehr schnell ist fuer die Strassen hier, mein hiesiger Rekord auf jeden Fall, tolles Auto. Ich sollte bei ihm (und seiner Frau und seinen Kindern) schlafen, aber ich fand, sie hatten schon genug fuer mich getan, und so bat ich ihn, mich auf der Backpacker-Meile rauszuschmeissen. Dort habe ich mri dann ein Ticket nach Mui Ne (Sandduenen, Strand, Surfboards) gebucht und habe uebernachtet.
Heute hier angekommen und es sind erschreckend viele Deutsche in der Gegend. Werde versuchen, undercover zu bleiben und meine letzten zehn Tage hier geniessen ohne viel Quatschen. Vielleicht fahre ich mal mit einem Bike in die Duenen und haenge da ab, meditiere oder wandere oder so und entspanne mich, wer weiss, wann ich das naechste Mal wochenlang keine Socken anziehen werde. Also schoen chillen und nicht jeden Tag internetzen wie ein Doofer, das nimmt schon langsam heimische Ausmasse an. Mails sind aber weiter herzlich wilkommen, klaro, und falls mir jemand in der Zeit, in der ich in Kambodscha war, eine SMS geschickt hat: die sind alle verschutt gegangen, wie ich jetzt weiss.
Winkewinke.
... einen muss ich noch raushauen: an meinem letzten Abend in Kambodscha war ich mit Kenneth Bombay Sapphire auf Gin und Eis trinken, da sitzen so zwei dicke alte deutsche glatzkoepfige Freier mit zwei huebschen Pros (wie sie hier genannt werden) neben uns an der Bar (*kotz*). Einer von ihnen bekommt Reis mit irgendwas serviert und dazu Chillisauce hingestellt. Er glotzt irgendwie ueberrascht und irgendwie teilnahmslos zwischen Chilli, Reis und Bedienung hin und her und fragt dann: "Ssoi?". Er bekommt eine Flasche hingehalten (Worcester Sauce) und blickt drauf: "Wortschester Soohs! Soiii?" *brech* Die Bedienung sagt der Kueche, die viel zu tun hat und was auch jeder sehen kann, daraufhin durch's Fenster in der Bar bescheid. "Soy?!?", sagt er wieder und blickt seine Lebensabschnittsgeliebte an. *wuerg* Das war mal wieder schoen abartig, my lovely mister vocal club, und keine Fernbedienung zum Zappen da.
Am naechsten Morgen hiess es wieder um halb sechs aufstehen (war ich schon dran gewoehnt, da ich nur so dem Moskitoterror entfliehen konnte) und in Kenneths Hostel mit ihm fruehstuecken. Zwei Broetchen mit Kaese, lecker! Dann verabschiedet und in den Bus nach Phnom Penh gestiegen. 300 km in 6 Stunden, immer diese Pausen. In PP angekommen, wollte ich moeglichst schnell weiter (so hot finde ich die Stadt nicht), und ein Hostelbesitzer hat mir den Tip gegeben, dass man mti einem shared taxi bis an die Grenze fahren koennte. Geld geholt und zum Taxistand tuktuken lassen. Dort schmissen sich dann die Taxifahrer wie die Schmeissfliegen auf mich und mein Gepaeck, was ich mir mit etwas Gewalt wieder an mich reissen konnte (in Kambodscha bin ich viel misstrauischer als in Vietnam). 25 $ kostet eine Tour. Ah ja, ge-nau. Wie waer's denn mit 5 $, Jungs? "Oh, schwierig, geht nicht... na gut!". Manchmal hilft der daemliche Lonely Planet eben doch. Stunde gewartet, bis die Karre voll war und dann zur Grenze geduest. Unterwegs schau ich dann ploetzlich zur linken (Festland-)Seite hinuas, und was sehen meine entzuendeten Augen? TORNAAAAADOOOO!!! Naja, vielleicht eher eine Windhose, ein Wirbelsturm oder laut Wiki wohl am ehesten ein Staubteufel. Alles dunkel links, rechts normal, Regen setzt ein, Menschen fliehen von den Feldern mit ihren Koerben auf den Koepfen und anscheinend nicht weit entfernt: der Staubteufel. Sah gewaltig aus, die Mitfahrer konnten ihre Blicke auch nicht mehr von ihm abwenden und redeten ganz aufgeregt. Der Wind kam volle Pulle von vorn, spaeter dann von links, Blitze zucken, rechts von uns immer noch tolles Wetter. Na super, ich hatte mich auf gut Glueck auf die Reise begeben, wusste ueberhaupt nicht, ob die Grenze noch offen ist (die einen sagen bis 1700, die Taximenschen bis 2100), und nun auch noch der Sturm. Gluecklicherweise hatten wir noch ein gutes Stueck zu fahren es hatte aufgehoert zu stuermen, als ich an der Grenze ankam. Zu Fuss dann ruebergelaufen und auf der vietnamesischen Seite stand da so ein Paerchen vor mir am Schalter. Ich habe sie gefragt, ob sie auch nach HCMC wollen und wie sie denn fahren wuerden. "Mit meinem Auto, willste mit?" So, dann durfte ich den Strassenverkehr einmal ganz anders erleben. Juy (er) besitzt einen wunderbar gepimpten Gelaendewagen, mit Spoilern und allem Pipapo. Er war mit seiner Geliebten (wie sich spaeter rausstellte) Tuai vier Tage in PP im Casino, die sind in HCMC verboten. Er ist Geschaeftsmann und brauchte einfach Urlaub. Unterwegs haben sie mich dann noch zum Essen eingeladen, verdammt leckeres Restaurant, Tuai hat immerzu frische Fruehlingsrollen fuer uns gerollt. Ich schaetze, wir haben zu dritt ungelogen an die 20 Liter Gruenzeug verputzt, ich hatte ja immer noch nichts ausser der Broetchen um 0600 gegessen, war alles etwas hektisch bis dahin. Jedenfalls war es sehr schoen mit zwei so gastfreundlichen Menschen zusammenzusein und obendrein cheffig und erhaben im Jeep zu reisen. Ich habe mich gewundert, warum er so kriecht auf der Strasse, dabei fuhren wir 100, was sehr schnell ist fuer die Strassen hier, mein hiesiger Rekord auf jeden Fall, tolles Auto. Ich sollte bei ihm (und seiner Frau und seinen Kindern) schlafen, aber ich fand, sie hatten schon genug fuer mich getan, und so bat ich ihn, mich auf der Backpacker-Meile rauszuschmeissen. Dort habe ich mri dann ein Ticket nach Mui Ne (Sandduenen, Strand, Surfboards) gebucht und habe uebernachtet.
Heute hier angekommen und es sind erschreckend viele Deutsche in der Gegend. Werde versuchen, undercover zu bleiben und meine letzten zehn Tage hier geniessen ohne viel Quatschen. Vielleicht fahre ich mal mit einem Bike in die Duenen und haenge da ab, meditiere oder wandere oder so und entspanne mich, wer weiss, wann ich das naechste Mal wochenlang keine Socken anziehen werde. Also schoen chillen und nicht jeden Tag internetzen wie ein Doofer, das nimmt schon langsam heimische Ausmasse an. Mails sind aber weiter herzlich wilkommen, klaro, und falls mir jemand in der Zeit, in der ich in Kambodscha war, eine SMS geschickt hat: die sind alle verschutt gegangen, wie ich jetzt weiss.
Winkewinke.
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